Lustige Gedichte und Sprüche der Narrenzunft Laimnau

Gedichte

Ascher Mittwoch die Narren ruhen
von Markus Fronius

Die Fasnet zieht im Wind so frei
ihr bunter Glanz ist nun vorbei.
Die Masken fallen, Stille kehrt ein,
das närrische Treiben schläft nun fein.

Der Latsche von Gießen ist müd und still,
träumt von einer Fasnet die laut und schrill.
Er hat die Menschen reich beschenkt,
bis auf sein letztes Unterhemd.

Am Drackenstein, verborgen fein,
schlummert das Schrättele im Mondessschein.
Es freut sich schon aufs neue Jahr,
wo es will feiern, das ist ja klar.

Im Bollenbach, da ruht nun sacht,
der Bollenbachgeist in Tiefer Nacht.
Hat viel gebrüllt und laut gelacht,
Die Stimm ist fort – wer hätt‘s gedacht.

Das Bollenweible vom Schlaf gefangen,
träumt von der Fasnet, die ist vergangen.
Es wird im Januar dann neu beginnen,
die Fasnetslieder anzustimmen. 

Noch einmal rauscht der letzte klang,
der Narrenruf verhallt so Bang.
An Ascher Mittwoch ist es vorbei,
 Adieu mach‘s gut du Narretei.

Fasnet isch
von Markus Fronius

Hei, Fasnet isch, die Narren hüpfen,
die Menschen in Verkleidung schlüpfen.
Man sieht des Morgens früh um sechs,
in bittrer Kälte manche Hex.
Die fuchtelt rum mit ihrem Besen,
doch man sieht noch andre Wesen.

Schrättele und Teufelsfratzen,
Bollenbachgeister, schwarze Katzen,
Man denkt man sei im Höllenloch,
doch da gibt’s andre Masken noch.

Der Latsche und das Bollenweible,
haben auch noch tolle Leible.
Da sieht man Große, Bunte, Kleine,
sowie auch Affen, Hunde, Schweine.

Manche könnten ohne Larve gehen,
die meisten würden es nicht sehn
Sie wollen beschwingt und lustig sein,
und schütten sich so manchen rein.
Doch in des Tages langem Lauf,
da füllt sich rasch der Pegel auf.

Und dann am Abend geht es weiter,
da wird es in den Hallen heiter.
Da hängt so mancher Süffel rum,
er lächelt doof und glotz nur dumm,
sich vergeblich gegen’s würgen wehrt
weil sich der Magen schnell umkehrt.

Beim Tanzen wird das Ganze locker,
und an der Bar auf hohem Hocker,
das säuselt man in süßen Tönen,
Liebesschwüre in’s Ohr der Schönen.
Das endet manchmal auch im Bett,
doch der Ehepartner findet‘s nicht nett.

Erwacht man dann am nächsten Morgen,
so hat man plötzlich große Sorgen.
Was hab ich Rindvieh bloß gemacht,
was hab ich mir dabei gedacht.
Jetzt hängt er schief, des Hauses Segen,
und alles dieser Dummheit wegen.

Wär’ ich doch, wie’d kleinen Narren,
um zehn Uhr schon zu Bett gegangen.
So schlau war ich aber leider nicht,
der Kater plagt mich fürchterlich.
Nicht alles ist an Fasnet sche,
es kann auch in die Hosen geh’n.

Drum treib das Narren mit Bedacht,
mancher ist schon so aufgewacht.

Schülerbefreiung 
von Markus Fronius 

Heut ist was los im Argental,
es wird gefeiert überall.
Die Schüler toben schreien lachen,
Die Lehrer können gar nix machen.

Wir nehmen jetzt die Schule ein,
Die Lehrer lassen wir nicht mehr rein,
Das sagen haben jetzt wir Narren.
Und laut erschallen die Fanfahren.

In der Halle wird es Munter
Jetzt wird’s wild und laut und Bunter.
Alle Kinder Singen Tanzen lassens Krachen,
Fasnet isch was will man machen.

Nun habe ich genug gesagt
in diesem Sinne Bollenbach  —  Allweilwach

Häsabstauben
von Markus Fronius

6. Januar es ist so weit
Jubel Trubel Heiterkeit
Fasnet kommt wer hats geglaubt
Die Häser werd‘n heut abgestaubt

Wir Narren können‘s kaum erwarten
bald wieder richtig durchzustarten
Doch ist das Häs nach all der Zeit
auch wirklich für den Spaß bereit

So prachtvoll strahlt dem Narrenkleide
gar wertvoller als manche Seide
Doch ist auch alles noch beieinander
Odr schlimmer noch gar Durcheinander

Das werden wir heut alles prüfen
und Hoffentlich auch niemand Rügen
Und passt dann all das ganze Bündel
Dann gibt’s das Heißbegehrte Bändel

So sind wir Narren dann bereit
Für die Verrückte Jahreszeit
So Lasst uns nun ganz schnell beginnen
Denn es wird warm im Häs herinnen

In diesem Sinne macht jetzt Krach
Und schreien Lauthals
Bollenbach – Allweilwach

Am elfte Elften

von Markus Fronius

Am elfte Elften wie jedes Jahr
Punkt elf Uhr elf, das ist glasklar.
Da rührt sich was im Bollenbach –
Die Narren werden allweil wach.

Das Schrättele vom Drackenstein
Sucht seine Socken – wo könnet die sei’n?
Der Stecken ist zum Glück bereit,
genau so wie sein Narrenkleid.

Der Bollenbachgeist, ganz voller Gischt,
lacht heimlich leise – mit schaurigem Gesicht.
„Die Socke? Die hab i g’funden,
versteck se jetzt seit viele Stunden.“

Da kommt der Latsche mit schwerem Schritt,
hat Mitleid mit dem Doppelg’sicht.
Er hilft ihr suchen gar überall –
von Laimnau bis ins Argental.

Das Bollenweible erkennt die List,
hat gefunden, was dem Schrättele ist.
Die Socken bringt es schnell zurück,
der Bollenbachgeist ist nicht entzückt.

Doch jetzt kann nun die Zeit beginnen,
die Narren feiern wie von Sinnen.
Die Narrenzeit geht wieder los –
die Fasnet feiern wir ganz groß!

Narrenfeuer
von Markus Fronius

Am elfte Elften wie jedes Jahr
Punkt elf Uhr elf, das ist glasklar.
Da rührt sich was im Bollenbach –
Die Narren werden Allweilwach.

Doch auch in Tettnang und drumherum,
Die Narren bleiben nimmer stumm.
Die Masken wolle aus dem Schrank
Und lautstark feiern, Gott sei Dank.

Die Häser sind gar auch bereit,
Für d’bunte, wilde Narrenzeit.
Mit Schellen, Fellen, stolz und fein,
So stellt sich jede Zunft mit ein.

Auch können sie es kaum erwarten,
Bald wieder richtig durchzustarten.
Denn Fasnet lebt durch Narrenhand –
In Tettnang und im ganzen Land.

Im Hopfenland, im Argental,
Da wird die Freude niemals schal.
Hier ist der Schalk, hier lacht die Freud’,
Das Brauchtum lebt seit alter Zeit.

Und wenn auch der Winter frostig weht,
Das Narrenfeuer weitergeht.
Denn Herz und Heimat, Hand in Hand:
Die Fasnet klingt durchs ganze Land.